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Die 3 bekanntesten Osterbräuche in Deutschland
Heidnische und christliche Riten zeigen sich noch heute in Osterbräuchen
In deutschen Osterbräuchen verfestigen sich Gedenktage an Fruchtbarkeitsgötter der alten Germanen. Nach Christi Geburt war Ostern Sinnbild für das Leben schlechthin. Viele heidnische oder aus den Anfängen des Christentums stammende Osterbräuche haben sich bis heute erhalten.
Ostereier
Schon in der frühen Kulturgeschichte war das Ei Symbol für die Entstehung des Universums, Sinnbild des Lebens und der Auferstehung. In vielen Kulturen was auch üblich, den Toten ein Ei als Grabbeigabe mitzugeben. Verschiedene mystische Deutungen sind möglich. Einmal hält das Ei etwas verschlossen wie ein Grab, zum anderen kommt aus einer scheinbar toten Hülle etwas Lebendiges hervor. Auch die Form des Eis ohne Anfang und Ende kann in Hinblick auf die Ewigkeit gedeutet werden. Im Mittelalter hatte das Ei große Bedeutung als Maßeinheit für Pacht und Zinszahlungen. In der Fastenzeit schließlich durfte bis zum Osterfest kein Ei verzehrt werden. Seit über 1000 Jahren werden in Ägypten Eier farbig bemalt. Bei uns ist diese Tradition seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Die am häufigsten verwendete Farbe ist Rot, als Sinnbild des Blutes Christi und als Sieg des Lebens über den Tod.
Das Osterfeuer
Diese Tradition geht weit in die vorchristliche Zeit zurück. In heidnischen Zeiten wurde die Sonne mit Frühlingsfeuern begrüßt, denn sie war der Mittelpunkt allen Lebens. Im achten Jahrhundert übertrug man die heidnische Bedeutung des Frühlingsfeuers auf das Christentum. Fortan wurden Osterfeuer als Symbol für das Ende des Winters, die Auferstehung von Jesus und als Licht in der Finsternis verehrt. Noch heute ist das Anzünden des Osterfeuers vielen Christen enorm wichtig und mit dem Entzünden einer Osterkerze eng verbunden.
Der Osterhase
Der Osterhasenbrauch entstand erst vor 300 Jahren uns ist damit die jüngste Ostertradition. Damals erwähnte ein Heidelberger Arzt erstmals diesen Brauch, der offenbar aus dem Elsass und der Pfalz stammte. Über die genaue Herkunft kursieren die unterschiedlichsten Gerüchte. Sehr wahrscheinlich ist die Version, in der in protestantisch geprägten Städten ab dem 18. Jahrhundert Kindern erzählt wurde, der Osterhase würde Eier färben und verstecken. In katholischen Gemeinden war es üblich, gefärbte Ostereier zu weihen. Die einstige religiöse Bedeutung machte einem romantisch verklärten, bürgerlichen Festtagsbrauch Platz, in dem der Osterhase eine wichtige Rolle übernahm.
Fotos:
Ostereier – Petra Bork / pixelio.de
Osterhase – Nadine-Wagner / pixelio.de
Veröffentlicht unter: Feste & Feiern · Etiketten: Ostereier, Osterhase, Ostern, Osterreiten
Schöner Artikel. Ich kenne auch noch einen tollen Osterbrauch – Das Osterreiten der Sorben. Wenn ihr mal zu Ostern in der Lausitz seit, dann solltet ihr euch das unbedingt anschauen.